Humberto Maturana

* 14. September 1928 in Santiago de Chile; † 6. Mai 2021; neben Francisco J. Varela Mitbegründer des radikalen Konstruktivismus und Entdecker des Konzepts der Autopoiesis

Leben:
Humberto Maturana studierte ab 1948 Medizin an der Universidad de Chile und ab 1954 Biologie und Anatomie am University College in London. Während seiner Zeit in London entstand erstmals seine Theorie zur Existenz lebender Systeme als autonome und dynamische Einheiten. 2 Jahre später promovierte er im Fach Biologie an der Harvard University. Anschließend folgen einige Dozentenstellen an unterschiedlichen Universitäten. von 1970 bis 1973 arbeitete Maturana in enger Kooperation mit Francisco J. Varela in Santiago de Chile. Ab diesem Zeitpunkt widmete er sich vor allem der Weiterentwicklung der „Biologie der Erkenntnis“. Bis zu seinem Tod lebte Humberto Maturana in Santiago de Chile und leitete dort zusammen mit Prof. Dávila das „Instituto Matriztico“. 
Seine Werke sind interdisziplinär und lassen sich zu den Fächern Psychologie, Soziologie, Biologie und Philosophie zuordnen.

Coachingbezug:
Maturanas Entdeckung der Autopoiesis ist wegweisend für das systemische Denken.
„Autopoiesis“ beschreibt den Prozess der Selbsterschaffung und Selbsterhaltung eines Systems. Autopoietische Systeme organisieren sich rekursiv. Durch diese Form der Organisation kann man nicht-lebende von lebenden Systemen unterscheiden: sie selbst sind das Produkt Ihrer Organisation. Eine Trennung zwischen Erzeugnis und Erzeuger existiert in diesem Modell nicht. So kann ein „Problem“ nur der Wechselwirkung in einem System zugeschrieben werden, nicht einer Einzelperson. Dieses Konzept ist für die Modelle innerhalb von Coaching, Coaching Ausbildung und SYNAMIK™ maßgeblich.

Wegbereiter:
Gemeinsam mit Francisco J. Varela führte Humberto Maturana die Bezeichnung „Autopoiesis“ ein. Mit seinen Theorien beeinflusste er die Theorien Heinz von Foerster und Niklas Luhmann.

Auszeichnung:
Dezember 2009: Ehrendoktorwürde der „Universidad de Santiago de Chile“

Nachlass:
Das Modell des radikalen Konstruktivismus, sowie das Konzept der Autopoiesis

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