Was macht ein Business Coach? Aufgaben, Ausbildung & Chancen
Systemisches Business Coaching ist ein Teilbereich des weitgefassten Berufsfeldes Coaching. Wer einen Business Coach sucht oder vielleicht selbst darüber nachdenkt, eine Business Coach Ausbildung anzugehen, hat zunächst einmal ziemlich viele Fragen. Was macht ein Business Coach eigentlich genau? Was zeichnet einen guten Business Coach aus? Was kostet ein Business Coaching bzw. was kann ich selbständiger Coach damit verdienen? Diese und einige andere Fragen beantworten wir hier.
Inhaltsverzeichnis
- Was macht ein Business Coach?
- Business Coach Spezialisierungen
- Wie wird man Business Coach?
- Wie finde ich einen guten Business Coach?
- Fähigkeiten eines Business Coaches
- Was zeichnet einen Business Coach aus?
- Was kostet ein Business Coaching?
- Als Business Coach arbeiten – selbständig oder angestellt?
Was macht ein Business Coach?
Business Coaches sind Leute, die das Interesse haben, mit Menschen wie Unternehmern, Führungskräften oder Mitarbeitern und Unternehmen sowie in der Prozessbegleitung zu arbeiten. Das heißt, sie arbeiten inhaltlich gar nicht an den Themen, sondern an den Prozessen, damit Leute Lösungen selbstständig finden, erarbeiten und Prozesse begleiten können.
Sie haben dafür eine Menge Handwerkszeug, das sie nutzen können, damit die Menschen, die sie coachen, in ihre Lösungen, in ihre Stärken, in ihre Kompetenzen kommen, ihre Blockaden lösen, ihre Ziele erreichen, Aha-Erlebnisse haben und neue Perspektiven einnehmen können. Die dabei verwendeten Methoden sind hierzu auch speziell auf den Business-Kontext ausgerichtet. Natürlich würden sie sich oftmals auch im privaten Kontext anwenden lassen. Der Fokus eines Business Coaches liegt jedoch im Unternehmen und auf den Menschen in dem jeweiligen Unternehmen.
Business Coach Spezialisierungen
Es gibt verschiedene Business Coach Spezialisierungen. Da gibt es einen Executive Coach, der vielleicht auch als Leadership Coach handelt. Da gibt es den Management Coach, den Coach für Mitarbeiter, den Führungskräfte-Coach und so weiter. Der Titel zeigt in der Regel an, in welche Richtung sich jemand spezialisiert hat und worauf er/sie seine Arbeit fokussiert. Diese Ausrichtungen sind natürlich sehr kontextspezifisch, müssen sich jedoch methodisch gar nicht so stark unterscheiden. Wenn du nach einem solchen Coach suchst, weißt du, dass sein/ihr Berufsfeld auf jeden Fall dem Unternehmens- und Organisations-Kontext zugeordnet ist. Durch seine/ihre jeweilige Spezialisierung kann dieser Business Coach möglicherweise viel Erfahrung mit solchen Prozessen einbringen.
Business Coach werden – wie wird man Business Coach?
Um Business Coach zu werden, braucht es eine fundierte Coaching Ausbildung oder Weiterbildung. Wenn jemand lange Zeit Teamleiter, Führungskraft oder CEO gewesen ist oder bereits sehr lange in einem bestimmten Unternehmen oder einer Organisation gearbeitet hat, hat er dabei natürlich wertvolle Erfahrungen gesammelt. Diese beziehen sich allerdings alle auf dieses spezifische Umfeld – und nur weil man sich mit dem Umfeld gut auskennt, heißt das nicht, dass man dort auch gleich Business Coach werden kann. Als ausgebildeter Business Coach verfüge ich hingegen über zahlreiche Methoden, die erst einmal überhaupt nichts mit dem Unternehmenskontext zu tun haben, sondern aus anderen Kontexten stammen. Sie sind insofern generalisierbar und in ihrer Anwendung äußerst vielfältig. Deswegen braucht ein Business Coach eine solide Ausbildung, um entsprechend zu agieren.
Dabei gibt es natürlich auch Unterschiede in den Weiterbildungsformen. Es gibt Ausbildungen, die vielleicht als Wochenendseminar aufgebaut sind und das Ganze nennt sich dann „Business Coach Ausbildung“. In nur zwei Tagen – das klingt erst einmal sehr verlockend. Oder es gibt Angebote wie „Business Coach Weiterbildung in 5 Tagen!“ Hier ist Vorsicht geboten. Wenn man tatsächlich Business Coach werden will und seine neue Profession darauf aufbauen möchte, sollte man sich derartige Angebote besser zweimal überlegen. Unsere Empfehlung ist es, eine Ausbildung zu wählen, die mindestens ein Jahr lang geht. Eine denkbare Alternative wäre eine intensive Weiterbildung, die möglicherweise ein bisschen komprimierter ist, in jedem Fall aber insgesamt weit über 200 Stunden umfassen sollte. Dadurch kann man sichergehen, dass man als angehender Business Coach die entsprechende Haltung verinnerlicht hat, Erfahrungen während der Ausbildung sammeln konnte und ausreichend Methoden, Handwerkszeug und Wissen erhält, um dann tatsächlich auch erfolgreich als Business Coach arbeiten zu können.
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Wie finde ich einen guten Business Coach?
Wie kann man sich nun gut orientieren? Wie finde ich einen guten und professionellen Business Coach? Zunächst sollte man sich seine Abschlüsse ansehen. Was für eine Ausbildung hat jemand absolviert? Dieser Punkt wird oft unterschätzt und es wird lediglich auf den angegebenen Umfang der Berufserfahrung geschaut. Aber nur weil jemand seine Profession für 10 oder vielleicht 15 Jahre ausübt, heißt das nicht automatisch, dass er es auch auf sinnvolle Weise getan hat. Es gibt inzwischen auch viele jüngere Coaches, die hervorragend ausgebildet sind und sehr gute Arbeit leisten. Daher ist hier nicht nur die Erfahrung oder das Alter entscheidend, sondern es zählen eher Fragen wie: Wie gut beherrsche ich das Handwerkszeug? Wie ist meine Haltung dazu? Was für Erfahrungen habe ich vielleicht schon gemacht bei der Umsetzung? Was für Tools kenne ich? Und wie ist mein Wissen darüber? Dazu gehört natürlich auch das Prozesswissen, also das Wissen darüber, wie so ein Coaching-Prozess wirklich professionell durchgeführt werden kann.
Wie finde ich dann einen guten Coach? Zum einen kann man natürlich im Internet über Webseiten und Social-Media-Kanäle einen passenden Coach ausfindig machen. Zum anderen hat sich die Suche über Empfehlungen gut bewährt. Egal ob man einen Führungskräfte-Coach sucht, einen Management-Coach für Mitarbeiter oder ähnliches. Wir bei der Coaching Akademie Berlin können natürlich allgemein unsere Absolventinnen und Absolventen empfehlen und insbesondere die Arbeit unserer Referenzpartner. Der Vorteil bei Empfehlungen ist die sofortige Rückmeldung dazu, wie jemand bisher gearbeitet hat. Ansonsten ist es wichtig, sich Erfahrungsberichte durchzulesen. Dazu gehören zum Beispiel Testimonials von Kunden und Klienten, die beschreiben, wie der Coach ihnen helfen konnte. Hierzu kann man schauen, was die Menschen auf den Social-Media-Kanälen oder in Gruppen und Foren über ihn berichten. Ebenso kann man auf die Social-Media- und Web-Präsenzen des Coaches schauen. Was erzählt der Business Coach selbst über sich? Was gibt es für Beiträge dazu? Bei Empfehlungen sollte man ganz allgemein immer auch direkt mit den Coaches sprechen und schauen, welche Ausbildung sie absolviert haben oder welchen Verbänden sie angehören. Denn es ist für Kundinnen und Kunden durchaus interessant, was der Coach selbst zum Thema zu sagen hat.
Also am besten gleich den persönlichen Kontakt aufnehmen. Hier kannst du dein Anliegen oder den Anlass für dieses Business Coaching besprechen, es genau erklären und gucken, was dann für ein Angebot kommt. Dabei dann vor allem darauf achten, dass das Business Coaching kein Consulting, also keine Beratung darstellt. Es geht also nicht darum, sich inhaltlich beraten zu lassen, sondern darum, dass ein Prozess ausgelöst wird stattfindet – eine Lösungsorientierung. Egal mit welchem Thema oder Anliegen du den Business Coach kontaktierst: Wenn du merkst, dass vielleicht eine inhaltliche Beratung stattfindet, solltest du genau darauf achten, ob dies überhaupt hilfreich ist. Denn im Business Coaching ist es so, dass es nur einzigartige Lösungen für einzigartige Menschen in dem Unternehmen gibt.
Business Coach Fähigkeiten
Welche Fähigkeiten sollte ein Business Coach mitbringen? Wie gerade erwähnt, geht es nicht um Beratung. Denn selbst wenn ich als Business Coach ein Thema bekomme, mit dem ich schon mal gearbeitet habe oder das ich selbst schon mal erlebt habe im Unternehmen und dort eine gute Lösung hatte, heißt das nicht, dass diese Lösung auch in diesem Fall genauso funktioniert. Es ist also eine Fähigkeit als Business Coach, mich davon freizumachen und ergebnisoffen zu bleiben. Das bedeutet, Ergebnisoffenheit in dem Sinne, dass ich die Lösung als Business Coach nicht kenne, sondern dass ich dafür offen bin. Es ist eine Fähigkeit, die vielleicht zunächst einmal profan klingt. Aber beobachten wir uns einmal selbst: Wenn uns jemand eine Geschichte oder eine Begebenheit erzählt, bauen wir ganz häufig bereits eine Lösung dafür im Kopf zusammen. Als Coach gilt es, sich davon freizumachen. Es ist somit eine ganz wichtige Fähigkeit, die ein Business Coach haben sollte.
Eine weitere Fähigkeit ist natürlich ein professioneller Umgang mit Aufträgen, sogenannten Dreiecksverträgen. Das heißt, wenn ich Mitarbeiter coache, aber jemand anders mir den Auftrag dafür gegeben hat, dann sollte der Business Coach wissen, wie damit umgegangen wird. Für diese Dreiecksverträge gibt es eine bestimmte Interview-Technik. Es gibt teilweise sogar Vierecksverträge, bei denen noch mehr Leute beteiligt sind, die dieses Coaching anordnen oder zu ihm einladen. Der Business Coach sollte dabei die Fähigkeit haben, damit so umzugehen, dass alle Beteiligten transparent mit ins Boot geholt werden und auch die unterschiedlichen Auswirkungen der verschiedenen Erwartungen ins Coaching einbezogen werden.
Weiterhin gibt es natürlich die ganzen Methoden und die Prozesssicherheit, die ich mitbringen sollte. Und eine sehr wichtige Fähigkeit ist die Allparteilichkeit. Früher sagte man dazu meistens „Neutralität“, von diesem Begriff ist man allerdings wieder abgerückt, weil wir alle ja stets als Mensch unterwegs sind und es so etwas wie echte Neutralität vielleicht gar nicht gibt. Allparteilichkeit trifft es besser. Damit ist die Fähigkeit gemeint, möglichst unvoreingenommen zu sein und auch Partei für alle zu ergreifen, die gerade nicht dabei sind. Ein guter Business Coach ist stets in der Lage, allparteilich zu denken und zu handeln.
Was zeichnet einen Business Coach aus?
Ein Business Coach ist grundsätzlich ein Mensch, der sich in einem unternehmerischen Kontext wohlfühlt und gerne mit Business-Themen arbeitet. Er/sie ist mit den Voraussetzungen und Bedingungen des unternehmerischen Umfelds vertraut und bewegt sich gerne in diesem Umfeld. Dabei sind natürlich Spezialisierungen möglich. Es gibt Business Coaches, die eher auf eine bestimmte Industrie oder wirtschaftliche Richtung ausgerichtet sind, z.B. die Automobilindustrie. Andere sind vielleicht eher in der Tech-Branche angesiedelt. Und dann gibt es welche, die sind in der Dienstleistungsbranche zu Hause und haben sich darauf spezialisiert oder haben da ihre Kunden. Sie alle eint, dass sie sich in dem jeweils selbstgewählten wirtschaftlichen Umfeld wohlfühlen und es in ihrer Tätigkeit als Coach möglicherweise gegenüber dem privaten Kontext bevorzugen. Es bedeutet aber nicht unbedingt, dass sie sich ausschließlich in Business-Kontexten bewegen, schließlich gibt es viele sehr gute und erfolgreiche Personal & Business Coaches, die beide Felder gleichermaßen abdecken.
Business Coach Kosten – Was kostet ein Business Coaching?
Wenn ich als UnternehmerIn oder TeamleiterIn darüber nachdenke, einen Business Coach zu engagieren, ist für mich natürlich eine wichtige Frage: Was kostet das Coaching eigentlich? Beim Business Coaching liegen die Preise in der Regel etwas höher als beispielsweise bei einem Personal Coaching oder Life Coaching. Das liegt zum einen daran, dass die Kunden beim Personal Coaching privat bezahlen, während sich die Kosten beim Business Coaching so gut wie immer steuerlich absetzen lassen. Das heißt, es kann immer eins zu eins gegengerechnet werden. Gleichzeitig ist der Aufwand, den ein Business Coach mit der Auftragsklärung und den unterschiedlichen, am Coaching beteiligten Menschen hat, häufig höher als in einem 1-zu-1-Coaching mit einer Privatperson. Wenn das der Fall ist, kann das Coaching auch komplexer, zeitintensiver und dadurch aufwendiger sein, weshalb die Preise dann folglich höher liegen.
Hier gibt es nun die unterschiedlichsten Angebote. Als Kunde sollte ich besonders darauf achten, wenn ich mit Dumpingpreisen konfrontiert wird. Ein Business Coaching kann in der Regel nicht unter 100,- Euro kosten. Bei solchen Angeboten sollte man aufhorchen. Die Anbieter müssen schließlich Akquise und Marketing betreiben, wenn sie selbstständig arbeiten. Bei einem solchen Preis können sie kaum kostendeckend arbeiten und sparen dann vielleicht an anderer Stelle.
Ebenso ist natürlich das eigene Budget von Bedeutung. Ein hochpreisiges Angebot wären zum Beispiel 500,- Euro/Stunde. Da muss ich als Kunde natürlich schauen, ob ich diese Summer ausgeben kann und will, welche Rahmenmöglichkeiten ich selbst habe. In den meisten Fällen ist sicherlich ein Vergleich sinnvoll: Wen gibt es eigentlich? Was ist das konkrete Angebot? Und ich sollte mich auch selbst fragen: Was genau sind meine Erwartungen und Anforderungen? Will ich möglicherweise jemand ganz Spezielles haben? Die Preisspanne auf dem Markt ist relativ groß und steht oft im Verhältnis zu den angebotenen Leistungen.
Als Business Coach arbeiten – selbstständig oder angestellt?
Die meisten Business Coaches arbeiten als Selbstständige, die Akquise und Marketing betreiben, ihren Kundenstamm besitzen, unterschiedliche Anlässe haben und sich auch selbst weiterentwickeln. Der Vorteil eines selbstständigen Business Coaches ist, dass er/sie, wenn er/sie in ein Unternehmen hineinkommt, stets die Außenperspektive hat. Man hat also eine Wahrnehmung, die erst einmal gar nicht möglich ist für die Leute, die in diesem Unternehmen arbeiten. Diese neue Perspektive hineinzubringen, kann äußerst hilfreich sein und lädt auch andere im Unternehmen dazu ein, zu versuchen, eine solche Perspektive einzunehmen. Das ist häufig im Unternehmensalltag nicht so einfach möglich und als externer Business Coach kann ich hier wertvolle Impulse geben.
Es gibt natürlich auch Business Coaches, die in – meist größeren – Unternehmen angestellt sind. Das sind in der Regel Mitarbeiter oder Führungskräfte, die eine Weiterbildung oder Ausbildung gemacht haben und dann einen Teil der Mitarbeiter coachen können. Das geht normalerweise nicht mit den Mitgliedern des eigenen Teams, den unmittelbaren KollegInnen oder den unmittelbaren Vorgesetzten, sondern sollte auf jeden Fall immer in anderen Abteilungen oder Teams stattfinden, mit denen man höchstens indirekt zu tun hat. Die ursprüngliche Bindung, die im Arbeitskontext besteht, sollte nichts mit dem Coaching zu tun haben. Hier besteht die Gefahr, dass das Rollenverständnis vermischt wird und Verwechslungen stattfinden können. Es ist äußerst wichtig, dass Transparenz darüber herrscht, dass es nicht sinnvoll ist, einen direkten Mitarbeiter oder Kollegen zu coachen – es sei denn, das ist von dieser Person ausdrücklich so erwünscht. Und auch vonseiten des Coaches sollten keinerlei Bedenken bestehen. Der Business Coach sollte in diesem speziellen Fall immer das sichere Gefühl haben, dass er dazu imstande ist, dieses Coaching auch gut halten zu können, ohne dass im Nachhinein etwas entsteht, was die Beziehung zwischen Coach und Coachee beeinträchtigen könnte. Er sollte also dafür sorgen, dass keine Auswirkungen entstehen, die nicht vorhersehbar oder geplant war.
Die Frage, ob man lieber selbständig oder angestellt arbeitet, wird von vielen Business Coaches auch nicht ganz eindeutig beantwortet und das muss sie auch nicht. Mix-Formate und Mischformen sind natürlich möglich. Es gibt z.B. Business Coaches, die sowohl in einer Teilzeit-Anstellung in Unternehmen arbeiten als auch parallel dazu als Selbständige tätig sind. Weiterhin gibt es in manchen Unternehmen Coaching-Pools. Dabei bilden mehrere Leute, die beim Unternehmen fest angestellt sind, einen Pool und stehen miteinander im kollegialen Austausch. Umgekehrt gibt es auch viele selbstständige Business Coaches, die in einer Coaching-Gemeinschaft bzw. einer Coaching-Praxis zusammenarbeiten, an Unternehmen herantreten oder von ihnen kontaktiert werden und dort dann gemeinsam Coachings durchführen. Die Zusammenarbeit in einer Coaching-Praxis bietet natürlich Vorteile wie den regelmäßigen professionellen Austausch, das Teilen gewisser Fixkosten und das Freisetzen von möglichen Synergieeffekten.
